Im Supermarkt an der Kasse anzustehen ist für viele Menschen der lästigste Part am Einkaufen. Besonders in Corona-Zeiten sollten dichtes Aneinander Stehen und lange Wartezeiten vermieden werden. Nun testen verschiedene Händler neue Möglichkeiten um Abhilfe zu schaffen. Technische Innovationen könnten schon bald die Supermarktkasse ersetzen. Doch wie sehen die modernen Lösungsansätze aus und was passiert mit den Angestellten der Geschäfte?

Penny als Pionier

Das Thema „Self-Scanning Kassensysteme“ wird schon seit längerer Zeit erforscht. Durch die Corona-Pandemie kam es in diesem Bereich allerdings zu einem zusätzlichen Schub. Die Unternehmer sind sich dem Schutzbedürfnis der Kunden und Mitarbeiter bewusst und möchten das Bezahlen so schnell und angenehm wie möglich gestalten.

Die „Allgemeine Zeitung“ berichtet, dass der Discounter Penny hierzulande in 111 der 2.150 Filialen die neue Scan&Go-App testet. Mit der Anwendung fürs Smartphone kann man laut Penny-Website „ganz einfach Produkte mit dem Smartphone scannen und direkt einpacken. Zum Bezahlen geht’s an die separaten Scan & Go Kasse und schon ist der Einkauf erledigt“. Mittels QR-Codes wird es möglich die Produkte einzuscannen und zu bezahlen. Bei Edeka und Netto wird ebenfalls an innovativen Lösungen gearbeitet.

Einfach einpacken und gehen?

Während in Deutschland grade erst getestet wird, welche Methoden den normalen Bezahlvorgang im Supermarkt beschleunigen können, gibt es in den USA bereits seit zwei Jahren „Amazon Go“. 25 Geschäfte mit diesem Namen sind in den Vereinigten Staaten verteilt. Mit etwa 200 Quadratmetern sind sie vergleichsweise klein, aber bieten dafür etwas Besonderes: Es gibt weder Kassenpersonal noch Kassensysteme. Laut FAZ ist es in den kassenlosen Märkten des Versandhauses Amazon möglich, die gewünschten Produkte einfach aus dem Regal zu nehmen und dann den Laden zu verlassen. Der Bezahlvorgang erfolgt dank komplexer Technologie vollkommen automatisch. Das System funktioniert sogar so gut, dass Amazon nun auch Geschäfte mit größeren Flächen eröffnen möchte.

Was passiert mit den Arbeitsplätzen?

Was die Anstellung der Mitarbeiter angeht ist man sich in Deutschland und den USA einig. Sowohl Penny als auch Amazon möchten ihre Mitarbeiter nicht loswerden, sondern entlasten und ihnen neue Rollen zuteilen. Erste Testerfahrungen mit Self-Scanning in einem Kölner Rewe-Markt zeigen: Die Kunden müssen sich erst an die neuen Möglichkeiten gewöhnen. Bisher nutzt nur ein Bruchteil die Funktion. Um die Aufmerksamkeit und die Nutzerzahlen zu erhöhen lockt Penny derweil mit einem Rabatt von fünf Prozent auf den gesamten selbst eingescannten Einkauf. Bis alle Verbraucher die neuen Techniken nutzen, wird es aber wohl noch etwas dauern.

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