Bereits bei Präsentationen im Büro oder während der Arbeitszeit im Homeoffice sind technische Probleme lästig. Da derartige Aussetzer hier nur eine kleine Gruppe von Menschen betreffen, kann man diese aber noch leicht verschmerzen. Doch wenn ein Softwarefehler das ganze Land betrifft, dann wird es mehr als nur peinlich. Daher stellt sich die Frage: Welche Konsequenzen wird der große Handelsausfall an der Deutschen Börse mit sich bringen?

T7-Technologie

Verschiedene Börsen in Europa nutzen die T7-Handelsinfrastruktur der Deutschen Börse. Die neue Xetra-Technologie soll laut ihrer Website für „geringere Latenz, hohen Durchsatz und größere Flexibilität“ sorgen. Das innovative Handelssystem wird nicht nur in Deutschland eingesetzt, sondern in vielen Ländern Europas. Der Kassamarkt-Handel in Wien, aber auch Handelsplätze in Malta, Prag Budapest und Sofia nutzen die Funktionen des hessischen Unternehmens.

Plötzlich lahmgelegt

Problem, wenn eine zugekaufte Software Teil so vieler wichtiger Handelssysteme ist: Technische Störungen wirken sich nicht nur auf ein einzelnes Land, sondern gleich auf mehrere aus. Genau dies war am Morgen des 01. Juli 2020 der Fall: Ein Systemfehler machte das elektronische Handeln über Xetra, EEX und Eurex unmöglich. Die anderen Länder, die sich auf die Technik verließen, waren ebenfalls betroffen. Leider war das nicht die erste Panne in den zurückliegenden drei Monaten. Bereits im April sorgte der gleiche Ausgangspunkt im System T7 für einen Ausfall.

Fehler mit Folgen

Ein derartiges Versagen von Technik ist in jedem Fall unangenehm. Jedoch ist ein geschädigter Ruf der Börsenbetreiber – die sich üblicherweise der Stabilität ihrer Systeme rühmen – nicht das Schlimmste an der Situation. Aus dem Bericht vom Handelsblatt geht hervor, dass die Panne im April auch finanzielle Schäden mit sich zog. So folgten den Handelsausfällen im April schließlich Forderungen nach Schadensersatz in Höhe von bis zu 971.000 Euro. Die Gründe für den jüngsten Fehler am Mittwochmorgen sind nun erkannt und behoben, damit es zu keiner Wiederholung eines derartigen Problems kommen kann. Boerse.ard berichtet: Alle vor der Störung abgeschlossenen Xetra-Geschäfte werden aufgehoben.

Titelbild: © pfluegler photo / stock.adobe.com

Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH